Die Frage „Haben Sie kurz Zeit für eine Umfrage über…?“ ist für viele Österreicher eine wohlbekannte und sogleich verhasste. Die am häufigsten gesuchten und bewerteten Nummern auf tellows sind seit einiger Zeit Nummern, die verschiedenen Marktforschungsinstituten zugeordnet wurden. Scheinbar sind aber viele von diesen nicht wirklich seriös oder zumindest insoweit störend, dass ihr Vorgehen viele als unangenehm empfinden.
Ohne die Befragung von (potentiellen) Kunden ist es für Unternehmen fast unmöglich die Bedürfnisse der Marktteilnehmer abzuschätzen und damit ist die Meinungsforschung ein essentieller Bestandteil im Prozess der Produktentwicklung. Dass diese Umfragen aber nicht immer erwünscht sind, sollte in Anbetracht der möglichen Störfaktoren klar sein. Nicht immer scheitert hierbei eine Befragung aber an der fehlenden Zeit oder Lust der Befragten, sondern der Einsatz von ungeschulten Interviewern oder das fehlende Feingefühl dieser kratzt am positivem Bild der Branche.
Doch selbst wenn es nicht einmal zu einer Umfrage kommt, empfinden viele diese Anrufe schon als belastend und das kann verschiedenste Gründe haben.
Warum werden eigentlich nützliche Anrufe als störend empfunden?
Carl: Nervig da öfters angerufen wird, es läutet nur 2-3 mal, dann wird aufgelegt.
Wenn eine Umfrage durch ein Callcenter realisiert wird, verwenden diese oft Wahlautomaten, die zufallsgenerierte Nummern auf ihre Echtheit überprüfen. Der Angerufene bekommt dies durch Anrufe, bei denen es nur sehr kurz klingelt, mit. Dies ist zwar unangenehm, aber für Callcenter ist es nicht rentabel die Nummern schon von Mitarbeitern prüfen zu lassen. Zudem ist die Verwendung solcher Programme nicht untersagt und wenn es so ein Produkt gibt, dann ist es leider legitim, dass es verwendet wird. Für Betroffene sind solche Pinganrufe sehr ärgerlich. Man sitzt gemütlich auf dem Sofa und das Telefon klingelt. Man springt auf und spurtet hin und nach zweimal Klingeln erreicht man das Telefon, doch es wurde schon aufgelegt. Ein ungeduldiger Anrufer? Verwählt und schnell gemerkt? Pinganruf? Rückruf erzwingen? Als Angerufener kennt man die Antwort leider nicht und ärgert sich nur, dass man deswegen seinen bequemen Platz verlassen hat.
Der zweite Weg, wie Anrufe zu Umfragezwecken nervig sein könnten, sind Anrufe zu später Stunde.
Geht man einer normalen Tätigkeit nach, so ist man werktags erst gegen Abend telefonisch erreichbar. Dies wissen auch Meinungsforscher und deswegen müssen oftmals Interviewer Abends anrufen, um überhaupt jemanden ans Telefon zu bekommen. Dass das unangenehm für beide Seiten ist, ist fast immer gegeben. Die Interviewer arbeiten bis spät Abends beziehungsweise Nachts, da die Interviews nachbearbeitet werden müssen und die Befragten werden im Feierabend gestört. Anrufe auf berufliche verwendete Nummer sind aber auch nicht gern gesehen und diese Nummern sind ohnehin für die Anrufer nur schwer beschaffbar. Wenn zufällig doch einmal solch eine Nummer generiert wird, fragen sich die Angerufenen hinterher, woher die Anrufer die Nummer hatten.
Gelangt ein Telefoninterviewer auf den Anrufbeantworter wird oftmals aus zeittechnischen Gründen keine Nachricht hinterlassen. Der Interviewer könnte höchstens sagen, was der Grund seines Anrufs war, aber zurückgerufen werden kann er in den meisten Fällen sowieso nicht, also dient das nur der Aufklärung des Angerufenen. Das diese Ignoranz der Mailbox für Betroffene ärgerlich ist, ist verständlich, da ein verpasster Anruf damit ein Rätsel bleibt. Ein eigentlich seriöser Anruf für eine Meinungsbefragung geht somit auch im Wirrwar der zig anderen verpassten und oftmals unseriösen Anrufe unter. Die Gleichstellung von „Keine Nachricht hinterlassen“ mit „unseriös“ bewirkt ihr Übriges.
Ein wirkliches und leider sehr häufig auftretendes Zeichen für unseriöse Anrufer ist das Nichtakzeptieren eines „Neins“. Sagt der Angerufene, dass er derzeit keine Zeit hat, wird der Anrufer es später oder am nächsten Tag noch einmal versuchen. Wenn man direkt auf dem Anrufbeantworter landet, versucht man es oftmals erneut und auch wenn man während „Haben Sie kurz Zeit für eine Umfrage?“ weggedrückt wird, kann heißt das nicht, dass kein Interesse besteht. Man kann immer davon ausgehen, dass technische Schwierigkeiten vorliegen und der Angerufene allgemein Interesse an einer Befragung hätte und damit ist der Anruf legitimiert. Sagt hingegen der potentielle Interviewpartner, dass er kein Interesse hat und betont dies energisch mit einem „Nein“, so ist es unverständlich, dass einige Anrufer dies scheinbar ignorieren. Bei Nutzer „anonym“ half auch keine deutliche Aufforderung diese Anrufe zu unterlassen:
vor einigen wochen wurde ich von einer ähnlichen nummer einige male terrorisiert (trotz mehrmaliger aufforderung dies zu unterlassen), die ebenso fragen zur meinungsforschung hatten. heute wurde ich von dieser nummer angerufen. finde ich äußerst merkwürdig…
Wird eine der oben genannten Gründe erfüllt, so kann auch eine seriöses Unternehmen als unseriös empfunden werden und deswegen sollten solche Zwischenfälle vermieden werden. Tellows Freunde haben uns die Nummern +4313367633, +34971843741 und 017991994300 als unseriös gemeldet. Laut der Angabe von vielen Nutzern erfüllten die Anrufer, die diese Nummer verwendet haben, mindestens eins der genannten Kriterien.
Kommt es zu einer scheinbaren Befragung, so kann auch diese recht schnell ein unseriöses Bild auf den Anrufer und die verwendete Nummer werfen. Dafür gibt es auch unterschiedliche Gründe, die wir euch kurz erläutern möchten.
Was nervt an Umfragen?
Bei einer seriösen Umfrage ist von vornherein klar, welche Themengebiete diese umfasst. Wechselt der Befrager nach negativ beantworteten Fragen über die Verwendung von etwas das eigentliche Themengebiet und versucht an ein „Ja“ zu gelangen, so könnte getestet werden, ob man ein bestimmtes Produkt verkaufen kann. Nutzer „iPhone“ gehört auch zu denen, die mit solchen Verkaufsgesprächen Erfahrungen gesammelt haben:
Zuerst Umfrage dann aggressive Werbung
Des Weiteren gehören auch zu private Fragen nicht in den Fragenkatalog und sorgen nicht unberechtigt zu Missgunst dem Befrager gegenüber. Wenn dann dieser noch unhöflich reagiert oder drängt, ist fast immer sicher, dass kein seriöses Institut als Auftraggeber fungiert.
Allgemein hat man immer die Möglichkeit aufzulegen. Telefoninterviewer sind zwar darauf angewiesen, dass es genügend Probanden gibt, die die Fragen beantworten, aber eben nur, wenn auch seriös agiert wird.
Bei einen ungutem Gefühl kann man dies dem Interviewer auch immer mitteilen. Vielleicht löst er dies unbewusst aus und verschreckt damit potentielle Studienteilnehmer.
Gerry: Wenn man bei einer studie/umfrage nicht mitmachen moechte, einfach sagen, dass man kein interesse hat. dann rufen sie nicht mehr an. klappt bei mir eigentlich immer… wenn man sagt “ keine zeit“ oder nie rangeht, versuchen sie leider immer wieder jemanden zu erreichen..
Wie wird man diese Art der Anrufe los?
Marcus: Hat permanent angerufen. Nach einer E-Mail wurde mir geantwortet dass meine Nummer gelöscht wurde vom System.
Wenn der Anrufer identifiziert ist, kann man es auf den von Marcus genannten Weg versuchen. Wenn sogar ein Gesprächsaufbau stattfand, kann man dem Anrufer auch direkt sagen, dass man keine weiteren Anrufe mehr wünscht. Seriöse Firmen werden sich daran halten und man hat seine Ruhe. Das vorherige präventive Verhindern solcher Anrufe ist hingegen schwerer. Meinungsforschungsinstitute wollen einen möglichst allgemein gültigen Schnitt durch die Gesellschaft erreichen und deswegen erfolgt die Auswahl der Nummern zumeist per Zufall. Es ist kaum möglich diese Anrufe zu vermeiden, wobei man sich seriösen Instituten auch nicht verschließen sollte, da viele Umfragen wirklich nur einige Minuten in Anspruch nehmen und keine persönlichen Daten gesammelt werden. Erhält man aber oft Anrufe von augenscheinlich unseriösen Marktforschern oder es geben sich sogar Anrufer nur als solche aus, so könnte es auch sein, dass die eigene Nummer nicht zufällig ausgesucht wurde. Wenn ein Verkaufsgespräch als Umfrage getarnt wird, liegt auch die Vermutung nahe, dass gezielt Nummern aufgekauft oder anderweitig beschafft wurden. Der sicherste Weg um dies zu vermeiden ist der wohl überdachte Umgang mit der eigenen Nummer. Wenn nur vertrauenswürdige Firmen, die die Nummer auch wirklich benötigen, haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit der unerwünschten Nutzung verschwindend gering. Für die Eintragung in Online-Formulare oder ähnliches ist eine Zweitnummer ratsam. Diese kann man entweder durch eine kostenlose Prepaid-Simkarte haben oder oftmals sind mehrere Nummern beim Festnetzanschluss inbegriffen.
Ist es erst einmal zu spät und die eigene Nummer ist im Umlauf, so ist die Verwendung von tellows Produkten ratsam. Mit ihnen erkennt man Nummern, die von der Community als unseriös eingestuft wurden, direkt beim Klingeln und kann sie ignorieren oder direkt sperren.