Vermeintliche Gewinnbenachrichtigungen und ihre ungeahnten Tücken

Wenn der Postmann gar nicht klingelt und man einen Brief vorfindet, mit einer Gewinnbenachrichtigung wie dieser

phantastisches Geschenk für mindestens 300.-€

dann solltet man vielleicht direkt die Papiertonne aufsuchen, anstatt sich über dieses angebliche Glück zu freuen. Warum solche vermeintlich freudigen Benachrichtigungen sehr schnell negative Folgen haben können, erfahrt ihr in unserem Bericht.

Immer wieder erreichen uns Kommentare, in denen die Nutzer von Gewinnbenachrichtigungen schreiben und leider gibt es scheinbar noch immer genügend Menschen, die der schnellen Freude verfallen und leichtsinnig Daten herausgeben oder kostenpflichtige Nummern anrufen. Denn sollte es nicht so sein, dann wären die mutmaßlichen Betrüger schon längst auf eine andere Methode umgestiegen, aber auch die letzten Tage lasen wir von Gewinnbenachrichtigungen am Telefon oder per Post.
Uns wurden unter anderem die 012297213, aber auch die 08002211332 als Nummern gemeldet, mit denen entweder Gewinnbenachrichtigungen am Telefon übermittelt werden sollen oder diese Nummern standen mutmaßlich als Kontaktnummer auf Briefen, in denen ein Gewinn angekündigt wird.

„Kikki“ berichtet uns beispielsweise von ihren Erfahrungen wie folgt:

ich bin heute auch über das phantastische Geschenk für mindestens 300.-€ per Brief informiert worden, natürlich soll ich die angegebene kostenlose Tel.Nr. anrufen um das Geschenk zugesandt zu bekommen. Super! Ich glaube ja manches aber die Nummer bestimmt nicht, denn ein Geschenk kann man auch zusenden ohne Anruf, die Adresse haben sie ja eh

Großes Glück ist manchmal nur ein Vorwand für großen Schaden


Bei Gewinnbenachrichtigungen, die per Post übermittelt werden, ist der indirekte Tipp von Kikki mehr als richtig: Wieso sollte man eine Nummer anrufen, wenn doch der Name und die Adresse schon bekannt sind? Möglicherweise ist der Gewinn nur ein Lockmittel um das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb zu umgehen. Es ist durchaus möglich, dass, wenn man die Nummer anruft, man indirekt die Einwilligung für Werbeanrufe erteilt. Immerhin kann der dann Angerufene wahrheitsgemäß angeben, dass man selbst aktiv anrief.



Wie entlarvt man falsche Gewinnbenachrichtigungen?

Wir haben einige Punkte für euch zusammengetragen, anhand denen ihr eine Gewinnbenachrichtigung auf ihre Richtigkeit hin überprüfen könnt.

  • Falsche Daten in der Benachrichtigung
  • Habe ich wirklich teilgenommen?
  • Wozu werden die Daten benötigt?
  • Anrufer gibt keine Informationen heraus oder der Brief ist oberflächlich formuliert

  • Der erste und sicherste Punkt, welcher euch verrät, ob ihr euch über euer Glück freuen könnt, ist, dass alle Daten von euch richtig und vollständig sind. Tragt ihr beispielsweise bei unseriös wirkenden Internetseiten Fakedaten ein und diese tauchen dann in einer Benachrichtigung auf, dann wisst ihr schon, woher die Daten stammen und wie seriös das ganze sein könnte. Außerdem solltet ihr euch fragen, ob es wirklich sein kann, dass ihr am Gewinnspiel teilgenommen habt. Unter Umständen sind eure richtigen Daten auch durch ein Datenleck oder ähnliches in die Hände von Dritten gelangt und diese versuchen euch nun in die Irre zu führen. Hakt ihr diese beiden Indizien als nicht zutreffen ab, so kann aber noch immer eine Betrugsmasche dahinter stecken. Fragt man in der Gewinnbenachrichtigung nach euren Kontodaten oder möchte die am Telefon erfragen, so solltet ihr wachsam bleiben. Handelt es sich um einen Sachpreis, dann werden keine Kontodaten benötigt und auch bei Geldgewinnen werden diese häufig per Verrechnungsscheck übermittelt. Drängt man bei einem Telefonat auf eure Kontonummer, dann ist es immer ratsam, dass man auf etwas Schriftliches besteht und diese sensiblen Daten nicht arglos am Telefon herausgibt.
    Sind all diese Zweifel beseitigt, solltet ihr euch aber noch die gemachten Daten der Firma anschauen beziehungsweise dem Anrufer danach fragen. Wird sich gegen die Herausgabe von Informationen gesträubt oder ist der Briefkopf unvollständig, dann besteht der begründete Verdacht einer unechten Benachrichtigung. Sind Daten angegeben, dann könnt ihr diese schnell im Internet auf ihre Richtigkeit überprüfen und seit eurem Gewinn nicht nur zum Greifen nahe, sondern auch auf der sicheren Seite.

    Was kann man machen, wenn man seine Daten weitergegeben hat?

    Leider erreichen uns aber trotz unserer und der Warnung durch andere Nutzer und Medien immer mal wieder Kommentare, die Fragen, was man machen kann, wenn Daten herausgegeben wurden. Wir möchten betonen, dass auch dann die potentielle Abzocke noch abzuwenden ist, aber dazu jetzt mehr.

  • Den Geldeingang kontrollieren
  • Etwaige Verträge widerrufen
  • Im schlimmsten Fall: Konto wechseln
  • Sind die eigenen Daten erst einmal in die Hände vermeintlicher Betrüger gelangt, dann stellen sich die Meisten den Worst Case vor, aber man kann auch dann noch das Schlimmste abwenden. Habt ihr die Kontodaten doch herausgegeben, dann solltet ihr euer Konto genau überprüfen. Manchmal buchen die wahrscheinlichen Verbrecher zunächst eine kleinere Menge Geld ab um zu erfahren, ob das Konto überhaupt existiert und ob der Geldverkehr überwacht wird. Habt ihr also einen kleinen Betrag auf dem Kontoauszug, solltet ihr auch dort sicherstellen, dass ihr die Überweisung angewiesen habt. Findet ihr eine ungerechtfertigte Abbuchung, so könnt ihr die Lastschrift widerrufen. Dies ist zwar auch Wochen später noch möglich, aber ihr solltet trotzdem zeitnah an euer Geld denken und euch vor weiteren Abbuchen schützen. Bei vielen Banken kann man zudem die Abbuchung von bestimmten Personen sperren.

    Findet ihr einige Tage nach einem Telefonat eine Vertragsbestätigung im Briefkasten vor, so habt ihr eine 14 tägige Widerrufsfrist, welche erst mit der Zustellung der Widerrufsbelehrung beginnt. Diesen Widerruf müsst ihr immer an die Firma richten, welche euch den Vertrag bestätigt hat. Habt ihr angeblich einen Vertrag über einen Vermittler abgeschlossen, dann bringt ein Widerspruch, welcher an diesen adressiert ist, leider nicht viel. Die Frist kann auch nicht per Sondervereinbarung umgangen werden, also solltet ihr euch hier nicht einschüchtern lassen. Ein Vertrag, der euch untergeschoben wurde, ist nicht rechtskräftig und das wissen die Betrüger auch, weswegen sie zwar drohen, aber ihre Drohungen nicht wahr machen können.

    Habt ihr einem Vertrag widersprochen, aber es wird noch immer Geld abgebucht oder auch ohne einen Vertrag werden eure Daten zur Abbuchung missbraucht, so kann es leider sein, dass ihr zum letzten Mittel greifen und euer Konto wechseln müsst. Ein neues Konto ist in der Regel zwar kostenlos, aber die mit dem Wechsel verbundenen zeitlichen und organisatorischen Unannehmlichkeiten müsst ihr trotzdem bedenken.

    Wie kann man sich schützen?

    Der einfachste und zugleich sicherste Schutz ist ein gesundes Misstrauen. Die oben genannten Überprüfungspunkte sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man eine Gewinnbenachrichtigung erhält und nicht voller Freude alle Zweifel vergessen.
    Des Weiteren ist es immer ratsam, wenn man sich über aktuell gemeldete Nummern und Methoden zum Beispiel auf tellows informiert und auch andere mit warnenden Hinweisen versorgt.

    Solltet ihr an präventiven Lösungen interessiert sein, so könnt ihr euch entweder die tellows App oder aber auch die Produkte im tellows Shop einmal genauer anschauen.

    Wir wünschen euch ein schönes und stressfreies Wochenende,

    euer Team von tellows.

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